Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie (SKEPT)

Analytische Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie (SKEPT)

Keine Phase im Lebenszyklus bringt für eine Frau und einen Mann so viele Veränderungen mit sich, wie die Geburt ihres ersten Kindes.

„Eltern werden ist nicht schwer – Eltern sein dagegen sehr“
(frei nach Wilhelm Busch, 1832-1908)

Nicht immer ist jedoch die Geburt des ersten Kindes mit den vor allem gesellschaftlich erwarteten Gefühlen von Freude und Glück bei seinen Eltern verbunden. Gerade sehr beunruhigende Gefühle wie Ängste oder Depressionen – vielfach bei Müttern – können die notwendige Umstellung auf die Elternschaft und die damit einhergehenden komplexen Veränderungen beeinträchtigen. Wenn diese Gefühle nicht gezeigt und benannt werden können, kann tragischerweise gerade dies die frühe Bindungsentwicklung zwischen den Eltern und ihrem Kind besonders nachhaltig beeinträchtigen.

Insofern sollten sich auch die Partner, sonstige Angehörige, Freunde und anderweitige Bezugspersonen unbedingt angesprochen fühlen, wenn sie bei einer Schwangeren oder jungen Mutter Anzeichen für psychische Auffälligkeiten bzw. Veränderungen wahrnehmen. Besondere Herausforderung stellt hier insbesondere eine „peri- bzw. postpartale Depression dar – eine unbedingt behandlungsbedürftige Erkrankung – die häufig von der Betroffenen selbst mit großer Anstrengung verborgen gehalten, vielfach aber auch von der Umgebung gar nicht wahr- oder aber nicht ernst genommen wird.

Oft zeigt sich eine Beeinträchtigung darin, dass das Baby nicht gut trinkt, nicht gut schläft, häufig und lange anhaltend weint, Eltern Sorge haben, dass sich das Baby nicht gesund entwickelt oder sie es schwer haben, eine gute emotionale Beziehung zu ihrem Baby zu entwickeln. Auch wenn organisch alles abgeklärt ist, können Eltern hierdurch dennoch verständlicherweise zunehmend in Not geraten – und mit ihnen ihr Baby.

Da sich Störungen der frühen Bindungsbeziehung zwischen Kind und Eltern sehr tiefgreifend und langfristig auf die kindliche Entwicklung auswirken können, bietet eine möglichst frühe Intervention die größte Chance darauf, entlastend, korrigierend und vor allem unterstützend wirksam werden zu können. Eine Behandlung oder auch nur eine kurzzeitige Beratung – diese ist in vielen Fällen bereits ausreichend – sind in dieser frühen Zeit insofern die sinnvollste Prävention für die Ausbildung späterer psychischer Störungen/Erkrankungen mit weitreichenden zutiefst persönlich belastenden, letztlich aber auch gesellschaftlichen Folgen.

Die analytische Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie bzw. auch zunächst eine Beratung kann hier häufig sehr schnell hilfreich sein.

Sie setzt früh am Ort ihres Entstehens (der Bindungsbeziehung) ein, sie bezieht das Kind (0-3) zusammen mit seinen Bindungspersonen ein (Mutter und/oder Vater sind immer dabei), sie bietet den Bindungspersonen Unterstützung und Hilfe, ihr Kind besser zu verstehen und einen besseren Zugang zu seinem Erleben zu bekommen.

Theoretische Grundlage für diese Art der Arbeit stellen ständig aktualisierte Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie, Säuglings-, Bindungs- und Trauma-, Stressforschung sowie der Neurobiologie dar.

Mütter bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres können und sollten sich bereits in der Schwangerschaft bei bestehenden Ängsten, depressiven oder anderweitigen psychischen Belastungsanzeichen etc. beraten lassen. Sie wären damit bis zu diesem Alter bei Behandlungsbeginn noch selbst PatientIn in meiner Praxis.

„There is no baby without a mother“
(Winnicott Donald W., 1898-1971)

Ab dem Zeitpunkt der Geburt ist „die Mutter- bzw. Eltern-Kind-Beziehung“ mein Patient – d.h. das Baby bzw. Kleinkind ist immer dabei. Hierbei werden die Kosten für das Kind als Indexpatient bei der Krankenkasse abgerechnet (bei Müttern oder Vätern, die älter als 21 Jahre sind, ist dies unumgänglich).

In jedem Fall ist der Schutz des Schwächsten – also des Kindes – Maßstab für mein ärztlich/therapeutisches Handeln und ich bin bemüht, in Zusammenarbeit mit Ihnen als Hauptbezugs- und Bindungsperson(en) neben privaten Hilfen und ggfs. anderen Fachdisziplinen auch sämtliche Unterstützungsmöglichkeiten der sog. „frühen Hilfen“ auszuloten und einzubeziehen, sofern dies notwendig erscheint, um Sie bestmöglich zu entlasten und Ihnen zu einer ungestörten Bindungsentwicklung zu Ihrem Kind zu verhelfen.